abstract
| - Auf Anregung seines Vaters begann Hoffmann mit sieben Jahren bei der BSG Aktivist Gommern Fußball zu spielen. Von dort wurde er 1966 zum nahegelegenen Fußballschwerpunkt der Region, dem 1. FC Magdeburg delegiert und wurde Schüler an der Magdeburger Kinder- und Jugendsportschule. Ab 1971 spielte er für den FCM in der der Junioren-Oberliga und wurde 1972 in das Aufgebot der DDR-Junioren-Nationalmannschaft aufgenommen. Sein ersten Juniorenländerspiel bestritt er am 6. August 1972. Beim 1:1 gegen die Sowjetunion spielte er auf der linken Angriffsseite. Bis 1973 absolvierte Hoffmann 20 Juniorenländerspiele, daran schlossen sich vier Spiele in der Nachwuchs-Nationalmannschaft an. Seinen ersten Auftritt im Männerbereich hatte Hoffmann in der 2. Mannschaft des FCM im Punktspiel der zweitklassigen DDR-Liga am 19. August 1972. Mit weiteren elf Einsätzen erkämpfte er sich sofort einen Stammplatz als Linksaußenstürmer. In der selben Saison wurde er auch bereits in der höchsten DDR-Spielklasse, der Oberliga eingesetzt. Sein Debüt gab er am 16. Juni 1973, dem drittletzten Saisonspieltag beim Spiel FCM - Wismut Aue. Beim 3:1-Sieg schoss er bereits sein erstes Oberligator, und auch bei den noch folgenden zwei Punktspielen war er jeweils mit einem Treffer erfolgreich. Bereits in der nächsten Spielzeit 1973/74 gehörte der nur 1,68 m große Stürmer mit 23 von 26 möglichen Punktspielen zum Oberligastamm des Magdeburger Klubs. Am Ende der Saison feierte er seinen ersten Meistertitel, dem 1975 der zweite Meisterschaftsgewinn folgte. Zuvor hatte er am 8. Mai 1974 mit dem Gewinn des Europapokals der Pokalsieger (2:0 über AC Mailand) den größten Triumph seiner Klubkarriere feiern können. Nachdem er beim DDR-Pokalgewinn 1973 noch gefehlt hatte, gewann er danach zwischen 1978 und 1983 noch dreimal den FDGB-Pokal. Früh begann auch Hoffmanns Laufbahn in der DDR-Nationalmannschaft. Schon mit 18 Jahren wurde er zum Nationalspieler, als er am 21. November 1973 im Länderspiel Ungarn - DDR (0:1) zum ersten Mal in der A-Auswahl stand. Seinen größten Erfolg mit der Nationalmannschaft erlebte er bei der Weltmeisterschaft 1974, als er in der Mannschaft stand, die die Bundesrepublik mit 1:0 besiegte. Er gehörte zusammen mit Hans-Jürgen Dörner, Reinhard Häfner und Gerd Weber zu den vier Spielern die von 1978 bis 1979 alle acht Qualifikationsspiele für die Fußballeuropameisterschaft 1980 in der DFV-Mannschaft von Trainer Georg Buschner in der Gruppe 4 gegen die Niederlande, Polen, Schweiz und Island absolviert haben. Beim 5:2 Erfolg am 13. Oktober 1979 in Berlin gegen die Schweiz erzielte er drei Tore. Durch die 2:3 Niederlage am 21. November 1979 in Leipzig vor 92.000 Zuschauern im entscheidenden Spiel gegen die Niederlande verspielten die Mannen um Martin Hoffmann den Einzug in die Endrunde. In der 34. Minute hatte er seine Mannschaft mit 2:0 in Führung gebracht, aber der zweimalige Vizeweltmeister der Jahre 1974 und 1978 entschied mit zwei Treffern in der zweiten Halbzeit durch Cornel Kist und Rene van de Kerkhof die Partie noch für sich und zog damit in die Endrunde ein. Bis 1981 kam Hoffmann auf 66 A-Länderspiele. Auch mit der Fußballolympiaauswahl der DDR konnte Hoffmann einen beachtlichen Erfolg verbuchen. Mit dem 3:1-Sieg über Polen im Endspiel des olympischen Fußballturniers 1976 gewann Hoffmann mit der DDR-Auswahl die Goldmedaille. Mit seinem Tor zum 2:1 hatte er entscheidenden Anteil an diesem Erfolg. Mit der Olympiaauswahl bestritt er neun offizielle Spiele. In der DDR-Oberliga war Martin Hoffmann bis 1985 aktiv. Bereits 1982 hatte er eine komplizierte Knieverletzung erlitten, die ihn für ein halbes Jahr außer Gefecht setzte. In den folgenden Spielzeiten konnte er nur sporadisch eingesetzt werden. Erst in seiner letzten Oberligasaison 1984/85, in der nun als Verteidiger eingesetzt wurde, konnte er noch einmal 19 der 26 Punktspiele bestreiten. Nach Beendigung des Hochleistungssports konnte Hoffmann auf 256 Oberligaspiele (78 Tore), auf 41 nationale Pokalspiele (12 Tore) und 43 Europapokalspiele (13 Tore) zurückblicken. Er zählt zu den erfolgreichsten Spielern des DDR-Fußballs, er war als einziger Spieler an dessen drei Höhepunkten Gewinn des Europapokals der Pokalsieger, Gewinn der Olympia-Goldmedaille und Sieg über die Bundesrepublik bei der WM beteiligt.
|